Was MTV (Deutschland) für MTV Masters: 2Pac nicht geschafft hat, hat AllHipHop.com hinbekommen – ein Interview mit Snoop Dogg über seine Zeit mit 2Pac.
Auch wenn das Interview nicht so lang ausgefallen ist, ist es auf jeden Fall lesenswert und deshalb hier die übersetzung:
Snoop Dogg: Pac war mein nigga. Wir waren schon gute Freunde bevor er bei Death Row signte. Wir haben uns damals schon bei der Premierefeier zu "Poetic Justice" kennengelernt und haben in der Nacht einige Freestyles hingelegt. Das war der Tag, wo wir uns eigentlich kennengelernt haben.
Während wir freestylten, rollte er noch einen Blunt. Ich habe nicht Blunts geraucht, ich habe stets "zig-zags" geraucht.
Nach dem Treff hingen wir oft in unseren Häsuern herum. Mal holte er die Huren zu ihm nach Hause und mal bestellte ich sie.
" It was just on some homie love shitt."
Dann als er ins Gefängnis musste, habe ich Suge gesagt, dass wir den Jungen im Team brauchen. Daraufhin besuchte Suge ihn im Gefängnis, um ihn da herauszuholen.
Das war sowas wie eine Befreiung für ihn. Für ihn kam es so vor, als ob wir ihn befreit hätten.
Ich habe ihm danach all meinen Shit angeboten und gegeben. Ich habe ihm im musikalischen Sinne meinen Cousin Daz gegeben, der ihm die heißen Beats produzierte, genauso Dre mit seinen hot Shits. Ich habe ihm gesagt :"Alles, was mir gehört, gehört ebenso dir".
Ich brachte ihn zu mir nach Hause, um ihm zu zeigen, wie ein "real n***a" zu leben hat.
Er sah mein Haus und wollte ebenso eins haben wie meins. Er sah mein Rolls Royce und wollte ebenso einen Rolls Royce haben – weil das alles zuvor nicht in seiner Welt gab. Er hat sowas nie zuvor gesehen.
Death Row war für ihn wie die Sopranos. Du kommst heraus, gehst in eine Mafia Familie und du weißt, Tony Soprano ist deine rechte Hand.
" So I exposed my whole world to him and to where exposed his whole world to me. "
Der Shit, den er mir zeigte, war im Studio. Er zeigte mir, wie man die Zeit zu meistern hatte und nicht zu verschwenden. Wir verschwendeten um die drei vier Tage Zeit um einen Song zu machen. Und der Typ ging ins Studio und produzierte drei vier Songs an einem Tag und das waren alles Hits!
So zeigte er uns, wie das wirklich ablaufen musste und fing an, alles zu organisieren und half uns, als eine Crew noch mehr zusammenzuhalten – weil ich wirklich kein Führer war.
Ich hatte wirklich keine Führungsqualitäten. Ich war einfach ein schlechter Motherfucker, aber er zeigte mir, wie man Führungsqualitäten erreichen konnte.
Er sah das alles wie ein Krieg und haute so was wie "Du wirst der Leutnant sein und Dogg Pound sind deine Männer. Und diese Typen da, dass sind meine Männer".
Und dann gab es diese verrückten Namen wie Saddam und Kadafi und so.
Und ich sagte nur dazu "Ich bin dabei! Ich bin Gangsta, man! Was noch?! Ich bin dabei!"
Ich kann mich noch an jene Zeit erinnern, wo ich beim "Weed-man" bestellte und er mir dann Weed brachte. Pac und ich wohnten da in den selben Penthouse Suites.
Dann kam Pac an, und meinte "Yo, Ich brauch etwas Weed, man!" und ich sagte nur "Man, ich habe dir einiges mitgebracht.". Pac schaute sich das ganze Zeug an und meinte nur "Hab ich´s euch nicht gesagt?" und wollte dann dafür bezahlen. Ich meinte nur "Nein man, geht auf´s Haus."
Wir hatten eben so eine Freundschaft, weil wir in vielen Situationen uns gegenseitig beistanden.
Als ich zum Gericht musste, war er immer dabei und redete die ganze Zeit positives Zeug über mich – er machte diesen ganzen Struggle nur für mich mit. Er war mein Homie, mein besonderer Homie.
Die Beziehung zwischen mir und seiner Mutter war aber nicht so. Ich sagte ihr immer, dass ich nicht glaube, das Pac es gerne gesehen hätte, wenn er mit Leuten auf einem Song ist, die er nicht mochte. Ich wusste doch, wie er vor seinem Tod drauf war. Wenn er mit dir nichts am Hut hatte, dann hatte er eben nichts mit dir am Hut. Und es gab eben solche Tracks nach seinem Tod, die mich umhauten. Als ich auf diesen Tracks Leute hören musste, die er nie gemocht hat.
Daraufhin sprach ich seine Mutter stets an, dass wir seine Musik eher mit den Leuten weiterführen sollten, die er wirklich mochte und mit denen er gearbeitet hat. Denn so können wir seine Musik so veröffentlichen, wie er es hätte haben wollen.
AllHipHop.com: Pac starb vor genau 10 Jahren und sein Leben haben viele studiert. Als ein Freund und in Betracht auf den Weg, den er bis zu seinem Tod gegangen ist, meinst du, er hätte einen besseren Weg einschlagen sollen, als diesen?
Snoop: Nein man, er hat einfach einen auf Jimmy Dean gemacht. Er lebte schnell und er lebte gut! Du kannst dein Schicksal nicht beeinflussen.
Gott ist der jenige, der diese Erde und diese Leute erschaffen hat und du kannst nicht sagen: "Wenn er nicht bei Death Row wäre, würde es nicht soweit kommen". Wenn es in seinem Schicksal so stand, dann hätte es so oder so so geendet.
Für mich kam das so vor, als ob er es immer gewusst hätte.
Ich kann mich an jene Zeit erinnern, wo er und ich zusammen gesessen haben und er dann über ein Szenario erzählte. – “I got this movie, dog, where you gonna die and you gonna come back and be the spirit.”
Alles was in seinem Kopf vorging, hat er immer versucht zu rappen, so wie in Tracks wie "If I Die Tonight".
Ich weiß, ich habe damals “Murder Was the Case” aufgenommen und danach aber meinte ich einfach, dass ich nie wieder solche Tracks machen werde. Aber er machte immer solche Tracks und dann meinte ich einfach: “God damn, let’s make a party song or something!”